Die Verarbeitung und Regulation von Emotionen bei Kindern psychisch erkrankter Eltern
Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit. Mit einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel einer Depression, einer Angststörung oder einer Sucht sind nicht nur erhebliches Leiden und Beeinträchtigung für die Betroffenen verbunden. Auch für die Kinder der Betroffenen bedeutet dies häufig eine große Belastung. Für sie ist es ganz besonders schwierig zu verstehen, warum Mama oder Papa sich plötzlich anders verhalten, nicht mehr mit ihnen spielen oder lachen können. Studien haben gezeigt, dass Kinder psychisch erkrankter Eltern ein erhöhtes Risiko haben im Laufe ihres Lebens selbst psychisch zu erkranken. Wie genau psychische Erkrankungen übertragen werden, ist jedoch noch wenig erforscht. Deshalb untersucht unsere Studie die Wahrnehmung und den Umgang mit Gefühlen, die bei der Entwicklung und Chronifizierung psychischer Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen.
Wir betrachteten in unserer Studie, wie bestimmte Eigenschaften der psychischen Erkrankung der Eltern, z.B. die Dauer oder die Art der Erkrankung, mit der Wahrnehmung und Steuerung von Gefühlen bei ihren Kindern in Zusammenhang stehen. Zudem interessierte uns, welche positiven Auswirkungen eine psychotherapeutische Behandlung und ein Elterntraining auf die Gefühlswahrnehmung und -steuerung der Kinder haben. So wollten wir Aufschluss über Ansatzpunkte präventiver Maßnahmen erlangen, um den Teufelskreis zu durchbrechen und zu verhindern, dass die Kinder selbst erkranken. Diese Studie wurde in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt und war Teil des Forschungsprojekts „Children of Mentally Ill Parents at Risk Evaluation (COMPARE)”, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde.
Projektteam: Hagelweide, Weigelt