Entwicklung wahrnehmungsabhängiger Gedächtnisprozesse bei Grundschulkindern
Wie wir Reize wahrnehmen, beeinflusst, ob wir uns später wieder an diese erinnern können. Zudem trägt die Art der Enkodierung dieser Reize zur Art und Form ihrer kortikalen Repräsentationen bei. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich dieser Zusammenhang entwicklungsperspektivisch, vor allem während der Kindheit, verhält. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Einfluss der Entwicklung der visuellen Wahrnehmung auf die Gedächtnisleistung bei Kindern im Grundschulalter zu untersuchen. Dazu werden 30 Kinder im Alter von 6-10 Jahren ohne neurologische oder visuelle Defizite mit einem entsprechenden Paradigma untersucht. Hierbei soll auf neuronaler Ebene betrachtet werden, inwiefern die Wahrnehmung bestimmter Objektreize sowohl die kortikalen Repräsentationen als auch die Gedächtnisleistung dieser Reize beeinflusst. Die sogenannte spatio-temporal pattern similarity (STPS) kann dabei als Maß für den Zusammenhang der kortikalen Repräsentation zweier Reize betrachtet werden. Die vorliegende Studie untersucht mittels eines EEG-Paradigmas die behaviorale Leistung sowie die STPS in einer visuellen Gedächtnisaufgabe. Hierbei werden während einer Enkodierungsphase randomisiert (a) identische Objektstimuli (stability) und (b) ähnliche Objektstimuli einer selben Kategorie (overlap) präsentiert, die in einer darauffolgenden Rekognitionsaufgabe unter neuen Alltagsgegenständen erkannt werden sollen. Zusätzlich werden die Proband*innen einen Hörtest, sowie kurze Arbeitsgedächtnisaufgaben durchführen (ohne EEG-Ableitung). Die Testung wird im EEG-Labor des Research Departments for Neuroscience stattfinden und ca. 2,5 Stunden dauern. Um Entwicklungseffekte zu untersuchen, sollen an anderer Stelle zusätzlich junge und alte Erwachsene mit dem gleichen Paradigma untersucht werden.
Projektteam: Mount, Weigelt, Sommer, Sander, Werkle-Bergner