Eröffnung der Sehambulanz für Kinder (seki)
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Am Freitag, den 31.03., wurde die Sehambulanz für Kinder (seki) des Fachgebiets Sehen, Sehbeeinträchtigung & Blindheit (SSB) der TU Dortmund feierlich eröffnet. Die seki ist eine Diagnostik- und Forschungseinrichtung und Teil des Zentrums für Beratung und Therapie (ZBT) an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften. Der Schwerpunkt der seki liegt auf einer ausführlichen Seh- und Wahrnehmungsdiagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit dem Verdacht auf zerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen (CVI), beziehungsweise auf visuelle Wahrnehmungsstörungen. Im Rahmen von Forschungsprojekten wird außerdem der Zusammenhang von CVI und Lernschwierigkeiten bei Kindern untersucht. Studierende erhalten in der seki eine praxisnahe Ausbildung in der Diagnostik von Sehbeeinträchtigungen, und die seki ist im Zuge der offenen Sprechstunde zudem eine Anlaufstelle für Kinder mit einer vermuteten Sehbeeinträchtigung und für deren Familien.
Zur Eröffnung der seki fanden sich rund 50 Expert*innen aus Bereichen der Bildung sowie verschiedenen Einrichtungen der Erforschung und Behandlung von kindlichen Sehbeeinträchtigungen ein. Während einer Führung durch die Ambulanz konnten alle diagnostischen Räumlichkeiten der seki besucht werden. Neben der diagnostischen Infrastruktur wurden die angrenzenden Räumlichkeiten des Fachgebiets SSB wie das EEG-Labor und der Holznachbau eines Magnetresonanztomographen (MRT), in dem Kinder auf MRT-Messungen zu Forschungszwecken vorbereitet werden, den Besuchern präsentiert. Nach der Führung durch die Räume der seki rundete ein Fachvortrag von Prof. Dr. med. Maria Fronius, Leiterin der Forschungseinheit "Sehstörungen des Kindesalters" der Universitätsaugenklinik Frankfurt am Main, das Eröffnungsprogramm ab mit dem Thema „Kindliche Schwachsichtigkeit (Amblyopie): viel mehr als nur reduzierte Sehschärfe“. Prof. Sarah Weigelt, Leiterin des Fachgebiets Sehen, Sehbeeinträchtigung & Blindheit der TU Dortmund, kommentierte die Eröffnung: „Wir sind stolz, dass die seki nun offiziell gestartet ist. Die Ambulanz stößt auf ein durchweg positives Echo der Fachleute. Wir hoffen sehr, dass wir dazu beitragen können, zerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen besser zu verstehen und wir mit unserem Angebot, das wir an Kinder und deren Familien richten, die große Lücke, die es in der Diagnostik gibt, schließen können.“
Zerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen können vorliegen, wenn die Verarbeitung von visuellen Reizen gestört ist, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung des Gehirns oder aufgrund einer Entwicklungsstörung. Diese Formen der Sehbeeinträchtigungen sind sehr vielfältig und können sich zum Beispiel auf die Raumwahrnehmung, die Gesichtererkennung oder auf die Orientierung in unübersichtlichen Situationen auswirken. Manchmal liegen zerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen vor, ohne dass bekannt ist, ob eine Schädigung des Gehirns oder eine Entwicklungsstörung vorliegt.
Carina Schücker, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin federführend an der Entwicklung der seki beteiligt ist, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Start der Ambulanz: „Wir haben mit der offiziellen Eröffnung der seki einen großen Schritt in Richtung einer besseren Versorgung von zerebral bedingten Sehbeeinträchtigungen gemacht. Wir hoffen, viele Familien mit unserem Angebot zu erreichen, um sowohl für das Thema zu sensibilisieren als auch durch unsere diagnostischen Möglichkeiten in Kooperation mit weiteren Expert*innen des kindlichen Sehens und Augenärzt*innen eine aktive Rolle in der möglichst frühen Diagnostik von verschiedenen und häufig unterversorgten Sehbeeinträchtigungen einzunehmen.“
Falls Sie Interesse haben, das Angebot der seki in Anspruch zu nehmen, finden Sie weitere Informationen sowie alle wichtigen Kontaktdaten unter https://sehen.reha.tu-dortmund.de/sehambulanz-fuer-kinder/