Der Einfluss des Lesens auf die Entwicklung der Sehschärfe
Im Forschungsprojekt "Hyper" soll der Zusammenhang zwischen dem Lesen(lernen) und der Entwicklung der Sehschärfe bei Kindern untersucht werden. Durch die Ergebnisse der Untersuchung könnten insbesondere Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwächen profitieren.
Das Sehen durchläuft in den ersten Lebensjahren eine starke Entwicklung. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist die Sehschärfe. Die Vernier-Sehschärfe (VerA) ermöglicht dabei das Erkennen eines kleinen Versatzes zwischen zwei Linien. So können kleinste Unterscheidungen zwischen Buchstaben, wie zum Beispiel „c“ und „o“ oder „h“ und „n“ getroffen werden. Die schnelle und genaue Wahrnehmung dieser kleinen Unterschiede ist von zentraler Bedeutung für das flüssige Lesen.
Innerhalb des ersten Lebensjahres verbessert sich VerA erheblich und steigt danach langsam weiter. Interessanterweise zeigt sich ein besonders stark ausgeprägter erneuter Anstieg dieser Sehschärfe im Alter von ca. 6 Jahren. Da viele Kinder in diesem Alter eingeschult werden, wird vermutet, dass die Verbesserung mit dem Lesen beziehungsweise mit dem Lesenlernen zusammenhängen könnte.
Im DFG-geförderten Projekt Hyper werden sowohl die visuellen Fähigkeiten als auch die Lesefähigkeit bzw. entsprechende Vorläuferfertigkeiten bei Kindern erhoben. Die teilnehmenden Kinder werden beim Übergang vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse begleitet und durch eine Kombination aus der Elektroenzephalographie (EEG) und verschiedenen Verhaltensmaßen untersucht.
Projektteam: Bánki, Limbach, Weigelt
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (LI 4135/2-1 und WE 5802/4-1)