Entwicklung wahrnehmungsabhängiger Gedächtnisprozesse im Lebensverlauf
Wie wir Reize wahrnehmen, beeinflusst, ob wir uns später wieder an diese erinnern können. Zudem trägt die Art der Enkodierung dieser Reize zur Art und Form ihrer kortikalen Repräsentationen bei. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich dieser Zusammenhang entwicklungsperspektivisch von der Kindheit bis ins hohe Alter verhält. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss der Entwicklung der visuellen Wahrnehmung auf die Gedächtnisleistung bei Kindern im Grundschulalter, jungen Erwachsenen und älteren Erwachsenen zu untersuchen. Hierbei sollte auf neuronaler Ebene betrachtet werden, inwiefern die Wahrnehmung bestimmter Objektreize sowohl die kortikalen Repräsentationen als auch die Gedächtnisleistung dieser Reize beeinflusst. Die sogenannte spatio-temporal pattern similarity (STPS) konnte dabei als Maß für den Zusammenhang der kortikalen Repräsentation zweier Reize betrachtet werden. Die vorliegende Studie untersuchte mittels eines EEG-Paradigmas die behaviorale Leistung sowie die STPS in einer visuellen Gedächtnisaufgabe. Hierbei wurden während einer Enkodierungsphase randomisiert (a) identische Objektstimuli (stability) und (b) ähnliche Objektstimuli einer selben Kategorie (overlap) präsentiert, die in einer darauffolgenden Rekognitionsaufgabe unter neuen Alltagsgegenständen erkannt werden sollten. Die Testung der Kinder fand im EEG-Labor des Research Departments for Neuroscience der Ruhr-Universität Bochum statt. Die erwachsenen Proband*innen wurden bei unseren Kooperationspartner*innen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Forschungsbereich Entwicklungspsychologie, in Berlin untersucht.
Status: Publiziert. Online verfügbar.
Projektteam: Mount, Limbach, Weigelt
In Kooperation mit: Verena R. Sommer, Myriam C. Sander & Markus Werkle-Bergner, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Forschungsbereich Entwicklungspsychologie